Zahngesundheit und Zahnerkrankungen der Katze

Zahn- und Mundhöhlenerkrankungen sind einer der häufigsten Vorstellungsgründe in unserer Praxis. Katzen haben mit bis zu
20 Jahren und mehr eine hohe Lebenserwartung. Mit zunehmendem Alter steigt aber auch das Risiko für Zahnsteinbildung und Zahnerkrankungen. Ein gesundes Gebiss ist für jede Katze eine entscheidende Voraussetzung für hohe Lebensqualität.

 

Das Gebiss der Katze erfüllt mehrere Funktionen. Mit den Schneidezähnen reinigt sie ihr Fell, man nennt sie deshalb auch "Kammzähne". Die Fangzähne dienen dem Festhalten der Beute und die Backenzähne arbeiten wie eine kräftige Schere, sie können Brocken von der Nahrung abtrennen, aber nicht kauen. Dieses hochspezialisierte Gebiss unserer Stubentiger ist aber auch von Krankheiten bedroht.

 

Selten hat eine Katze „nur“ Zahnstein! 75% der Zahnsteinpatienten leiden unter einer Erkrankung, die man FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsionen) nennt.

 

FORL ist eine schwere und sehr schmerzhafte Zahnerkrankung, bei der sich das Zahnbein auflöst und Löcher in den Zähnen entstehen. FORL ist nicht zu vergleichen mit der beim Menschen auftretenden Karies. Die durchlöchert zwar auch die Zähne aber hier sind die Verursacher Bakterien, die den mit der Speise aufgenommenen Zucker verstoffwechseln und den Zahnschmelz angreifen. Durch den Abbau der Zahnsubstanz und der dadurch entstehenden Löcher wird das schmerzempfindliche Zahninnere freigelegt. Die Folge sind starke Zahnschmerzen der Katze.

 

Schreitet die Erkrankung fort, brechen oft die Zahnkronen ab, die im Kiefer verbleibenden Wurzelreste und Zahnspitzen werden zwar von Zahnfleisch notdürftig überwachsen, bleiben aber schmerzhafte Entzündungsherde. Gefährdet sind Katzen aller Rassen und aller Altersstufen, auch Wild- und Großkatzen bleiben nicht verschont. Die Ursache der FORL ist nicht restlos geklärt, fest steht, dass die Fütterung keinen Einfluss auf deren Entstehung hat und, dass es sich nicht um eine bakterielle Erkrankung handelt.

 

Außer FORL gibt es natürlich noch viele andere Erkrankungen der Maulhöhle der Katze. Daher ist eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt mindestens einmal im Jahr unerlässlich.


Wie erkennt man nun Zahn- und Mundhöhlenerkrankungen?

Das erste erkennbare Symptom ist meist ein schlechter Atem der Katze. Als Besitzer kann man vielleicht gerötetes Zahnfleisch, Zahnstein oder beschädigte Zähne erkennen. Häufig wirken die Tiere lustlos, ziehen sich zurück, kauen eventuell einseitig oder fressen schlechter. In schlimmen Fällen äußern sie Schmerzen bei der Futteraufnahme oder speicheln vermehrt.

Der Tierarzt entscheidet ob weitere Maßnahmen, wie Zahnsteinentfernung, Röntgenuntersuchungen oder gar Zahnextraktionen nötig sind. Das Röntgen der Katzenzähne ist unerlässlich bei der Planung der Therapie, nur so können auch innere Veränderungen der Zähne oder Krankheiten im Wurzelbereich erkannt werden.

Was kann man machen?

 

Oberstes Ziel aller Maßnahmen ist die Verringerung der Entzündungen und Senkung des Leidensdrucks der Katze. Sind Zahnbeläge oder Zahnstein vorhanden, muss dieser entfernt werden. Nach der Zahnsteinentfernung wird jeder Zahn einzeln auf Schäden untersucht. Im Verdachtsfall müssen Einzelzahn-Röntgenaufnahmen der Zähne angefertigt werden. Sind Anzeichen einer FORL vorhanden, muss der Zahn in der Regel entfernt werden. Die Folge ist ein schmerzfreier Zustand für Ihre Katze und eine gesteigerte Lebensqualität. Keine Sorge: nach einer Zahnoperation erholen sich die Tiere schnell und fressen meist schon einige Stunden danach wieder.

 

Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Tanja Strack

Dr. Tanja Strack
Dr. Tanja Strack

Frau 

Dr. med. vet. Tanja Strack
strack@tierarztpraxis-karlskron.de


Prakt. Tierärztin

Approbation 1999 an der 

Ludwig-Maximilian-Universität in München

Praxisinhaberin seit 2005